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Empfänger: | DRK-Kreisverband Dresden e. V. |
Verwendungszweck: | Bergwacht |
Bank: | Bank für Sozialwirtschaft |
IBAN: | DE 89 850 205 000 003 589 501 |
BIC: | BFS WDE 33 DRE |
Bergretter werden
Überblick

Ausbildung zur Einsatzbereitschaft
Ausbildungsinhalte
- medizinische Grundlagen (64 Stunden Sanitätsausbildung + 34 Stunden Grundausbildung Notfallmedizin/Mountain Medicine)
- alpintechnische Grundlagen: Knotenkunde, Seiltechnik, Sicherungstechnik und Standplatzbau in der Bergwacht
- Funktechnik
- Orientierung im Gelände
- Materialkunde
- Transport und Sicherung der Korbtrage in unwegsamem Gelände
- Abseilen mit der Korbtrage
- Aufbau von Seilbahnen
- Flaschenzüge
- Abseilen mit Patient im Hängesitz mit Radeberger Haken
- behelfsmäßige Bergrettung
- Retten aus dem Klettergelände/ aus dem Ring
- Spaltenbergung
Hast du Interesse, Mitglied in der Bergwacht Dresden zu werden, anderen Menschen zu helfen, Teamfähigkeit zu entwickeln und dazu eine fundierte medizinische und bergwachtspezifische Ausbildung zu erhalten? Dann melde dich doch einfach mal bei uns!
Felsrettungsprüfung
Felsrettungsprüfung - ein Erfahrungsbericht
Nach umfangreichen SAN-Lehrgängen, dem schönen Anwärter-Wochenende im März, der großen Komplexübung im Mai, Arbeitsübung der Bereitschaft am Rauenstein, zig Diensten in Rathen und dem Sommercamp im Bielatal, wo wir uns den letzten Schliff vor der Prüfung holten und die Prüflinge anderer Bereitschaften kennen lernten, war im September das große Ereignis gekommen: Prüfung Felsrettung.
Das Verhältnis Ausbilder zu Prüflingen war etwa 1:1 und die Stimmung entsprechend familiär, als wir am Freitagabend anreisten um noch am selben Tag die Theorieprüfung abzulegen: Die Fragen, teilweise zum Ankreuzen, teilweise zum ausführlichen Beantworten, betrafen Medizin, Funk, Organisation und Technik. Die Bögen wurden sogleich ausgewertet und das positive Ergebnis sofort verkündet.
Zittau schickte zwei Prüflinge, Großenhain und Meißen je einen und mit uns Dresdnern waren wir zu acht. Per Los wurden zwei Gruppen zu je vier Anwärtern gewählt, denen jeweils zwei Prüfer zugeordnet wurden, die ihre Gruppe an allen Stationen der praktischen Prüfung begleiten und beurteilen sollten. Der Zufall wollte es, dass in jede Gruppe je zwei Dresdner und ein Zittauer gelost wurden, also eine gerechte Verteilung vorlag.
Am Samstag war Stationsbetrieb. Insgesamt mussten absolviert und jeweils bestanden werden:
- Aufnahme eines Patienten im Hängesitz und Überseilen des Knotens mit Halterbund nach Seilverlängerung (Einzelprüfung)
- Klettertest (Einzelprüfung)
- Behelfsmäßige Bergung (Einzelprüfung)
- Orientierung mit Kompass nach Marschrichtungszahlen (Einzelprüfung)
- Spaltenbergung (Gruppenprüfung)
- Transport eines Patienten über Schlucht mit Seilbahn (Gruppenprüfung)
Dabei war die Reihenfolge für beide Gruppen unterschiedlich.
Mit diesem Programm waren wir bei untypisch schönem Wetter fast zwölf Stunden beschäftigt. Dementsprechend war die körperliche und konzentrationsmäßige Verfassung an der jeweils letzten Station. Mit Sonnenuntergang kletterte ich als letzter unserer Gruppe den Vorstiegsweg der Kletterprüfung und war zu dem Zeitpunkt schon froh, dass dieser nicht schwerer als V war. Die anderen „durften“ zur gleichen Zeit noch an ihrer Seilbahn bauen, mussten also noch mal ungleich mehr mobilisieren.
Am Ende waren aber alle Stationen bestanden und wir erhielten noch mal einige gute und ernst gemeinte Hinweise für den Sonntag. Dort sollten wir uns noch mal steigern und eben diese Hinweise umsetzen.
Schon im Finsteren erhielten wir dann noch den Auftrag, unsere Dienstbereitschaft für den kommenden Tag herzustellen, also Material ausfassen, Rucksäcke packen und Mannschaft organisieren.
Am nächsten Morgen hatten beide Gruppen „Dienst“ und erhielten auch prompt eine Einsatzalarmierung: Jeweils eine verunglückte junge Frau im Bereich des Bielablicks sollte gerettet werden.
Schwerpunkt der Prüfung hier war die medizinische Versorgung, Einsatzorganisation, Funk, Kommunikation untereinander und die Beherrschung der Technik des Abseilens mit Korbtrage und der Bergung im schweren Gelände.
Bei uns in Gruppe 1 lief es ziemlich gut: Während einer als Einsatzleiter (Hutmann) den Kontakt zur Leitstelle hielt und gleichzeitig unsere Arbeit organisierte, übernahmen zwei andere die Patientenversorgung und ich bereitete schon mal die Abseilpiste vor. Zusammen war das einigermaßen zügig aufgebaut und so verloren wir nicht viel Zeit bis zum eigentlichen Abseilen an einer idealen 50-Meter-Wand.
Unten angekommen war der weitere Weg mittels Absperrbändern markiert. Es galt noch etwa 60 Meter Transport im schweren Gelände über eine 2,5-Meter hohe-Steilstufe hinweg zu bewältigen. Einer betreute weiterhin unsere Patientin, zwei von uns bauten oben alles ab und mit dem abgezogenen Seilen baute ich die beiden Fixpunkte zum Sichern des weiteren Transports vor. Als die beiden mit einem „zufällig“ gefundenen freiwilligen Helfer am Wandfuß ankamen, konnte es sogleich weitergehen. Kurze Zeit später erreichten wir den Weg, an dem der Notarzt schon wartete und die weitere Versorgung der Patientin übernommen hat. Nach fast drei Stunden Einsatzzeit wurde die Übung für beendet erklärt.
Die anschließende Manöverkritik unserer Prüfer fiel recht positiv aus. Besonders die konsequente und durchdachte Betreuung unserer Patientin beeindruckte unsere Medizinprüfer. Auch hatten wir die angesprochenen Hinweise gut umgesetzt und uns noch mal gegenüber dem Vortag ordentlich gesteigert.
Wir bauten noch alles ab und als sich das Ergebnis „Prüfung bestanden“ abzeichnete, ließ die innere Anspannung auch langsam nach.
Zurück in der SBB-Hütte erfuhren wir dann, dass die andere Gruppe auch komplett bestanden hatte. Das Ergebnis wurde nun auch offiziell verkündet und wir erhielten unsere Dienstabzeichen.
Anhand der herzlichen Gratulationen spürten wir, die Erwartungen an uns erfüllt zu haben. Wir danken allen für das in uns gesetzte Vertrauen und die vielen Mühen, die unsere Ausbildung mit sich brachte.
Ein Bericht von Stephan Roth
Historie

Die Tradition der Bergwacht Dresden reicht mehr als 100 Jahre zurück. Seitdem setzen die Kameradinnen und Kameraden von der Elbe immer wieder Maßtäbe für eine schonende und professionelle Bergrettung in Sachsens Kletter- und Wandergebieten.
1864 Beginn des sportlichen Kletterns in der Sächsischen Schweiz.
1905-1909 Örtliche Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz und vom Landessamariterverband richten Hilfsmitteldepots in Gaststätten in der Nähe von Wander- und Kletterzentren ein.
1910 Einzelne Kletterklubs in Dresden unterrichten ihre Mitglieder in Maßnahmen zur Ersten Hilfe
3. April 1912 In Dresden wird durch den Sächsischen Bergsteigerbund (SBB) die "Bergsteiger-Samariter-Abteilung" gebildet.
1913-1920 Die Bergsteigersamariterabteilung des SBB übernimmt die in Felsennähe befindlichen 17 Hilfsmitteldepots anderer Vereine.
20. März 1921 Die Bergsteigersamariter des SBB richten im Untergeschoß der Gaststätte Amselgrundschlößchen in Rathen eine Unfallhilfsstelle ein. In dieser wird von 1922-1956 an den Wochenenden durch Bergsteigersamariter aus Dresden Wachdienst durchgeführt.
1922 Durch die Dresdner Bergsteigersamariter werden auch im Wintersportgebiet des Osterzgebirges Notunfallhilfsstellen errichtet und bei Wintersportveranstaltungen ein Sanitätsdienst durchgeführt.
1926 Aufstellung einer Gruppe Dresdner Bergsteigersamariter, die in Notfällen auch Wochentags in die Sächsische Schweiz zu Hilfe eilen können.
21. September 1926 Gründung der "Bergwacht Sachsen e. V." mit Sitz in Dresden. Diese Gruppe wird sich ausschließlich dem Naturschutz und den Ordnungsdienst widmen (bis 1945).
10. Oktober 1945 Mit der Präzisierung des Gesetzes Nr. 2 des alliierten Kontrollrates wird auch das DRK, der DAV sowie der SBB als dem Faschismus verbundenen Organisationen verboten. Sie gelten als aufgelöst, damit auch die Bergsteigersamariterabteilung.
Februar 1946 Innerhalb der Neuorganisation der Bergsteiger wird in Dresden auch die Bergrettung neu aufgebaut. Erster Abendlehrgang der Bergsteigersamariterabteilung in Dresden. Ab diesen Lehrgang gehören auch Frauen zur Bergrettung in Sachsen.
April 1947 In der Unfallhilfsstelle Rathen wird wieder der Dienst aufgenommen.
1950 Mit der Aufstellung weiterer Gruppen von Bergsteigersamaritern in verschiedenen Orten, bestehen ab jetzt weitere Gruppen neben der Dresdner. Es wird die Bezeichnung "Bergrettungswesen Sachsen" eingeführt.
23. Oktober 1952 Gründung des DRK auf dem Gebiet der DDR.
6. Januar 1953 Die Abteilung Dresden des Bergrettungswesen Sachsen löst sich auf und tritt weitestgehend dem Bergrettungsdienst des DRK bei. Später, 1973, wird die Bezeichnung in Bergunfalldienst umbenannt.
29. Juli 1956 Eröffnung der neu erbauten Unfallhilfsstelle des Bergrettungsdienstes in Rathen.
1990 Eigenständige und freiwillige Umstrukturierung vom Bergunfalldienst des DRK der DDR zur Bergwacht Sachsen im DRK-Landesverband Sachsen.
2002 Einführung der Luftrettung mit Bergetau in der Bergwacht im Abschnitt Sächsische Schweiz, die Umstellung zur Winde folgt 2016
2023 Im Winter stürzt ein Baum auf das Dach der Rettungswache Rathen und macht diese vorrübergehend unnutzbar - die Dienste werden bis Sommer 2024 behelfsmäßig von der Feuerwache Rathen besetzt
BERGRETTUNG IM SÄCHSISCHEN FELS
Dieter Leiskow - Hans-Dieter Meissner
Ein geschichtlicher Abriss von den Anfängen bis zur Gegenwart
Publikationen zu diesem Thema sind rar - wir kennen dazu nur einzelne Arbeiten aus den Jahren 1936, 1987 und 1997, und diese erschienen sämtlich aus dem Anlass von Jubiläen und unterliegen somit den bei solchen Anlässen üblichen Gepflogenheiten. Im Gegensatz dazu legen die Autoren nicht nur die bisher umfassendste Ausarbeitung zur Geschichte der Bergrettung in unseren Heimatbergen vor, sie tun das auch ohne Rücksicht auf Tabus vergangener Zeiten.
Aus dem Gebiet der Sächsischen Schweiz sind in der Vergangenheit derart wichtige Impulse für die Bergrettung in den Mittelgebirgen der ehemaligen DDR ausgegangen, dass der Rahmen der lokalen Darstellung bei vielen Einzelthemen weit überschritten wird. Lokale Geschichte verbindet sich damit immer wieder mit der Geschichte des Klettersports und mit der Geschichte der Bergrettung in der DDR ebenso wie mit der Geschichte der Bergrettung in Deutschland und im Alpenraum.
Den Autoren, langjährigen Mitgliedern unserer Bereitschaft, ist damit jedoch nicht nur ein Werk gelungen, das die facettenreiche Geschichte der Bergrettung nahezu umfassend wiedergibt. Ihre Ausarbeitung ist gleichzeitig auch geeignet, trockene historische Fakten auf eine unterhaltsame Weise wiederzugeben, und das nicht nur für den Fachmann auf dem Gebiet der Bergrettung, sondern in gleichem Maße auch für den interessierten Laien.
Dieter Klotzsch, der Rezensent des Sächsischen Bergsteigerbundes, mit über 14000 Mitgliedern eine der größten Sektionen des Deutschen Alpenvereins, schrieb dazu:
"Die Autoren sind mit hoher Akribie und Fleiß an ihre Aufgabe gegangen und haben eine bisher klaffende Lücke in der Bergsteigergeschichte geschlossen.”
Und er setzt fort:
"Dabei wird in die Betrachtung immer das gesellschaftliche Umfeld einbezogen. Viele Entscheidungen und Beschlüsse erscheinen damit in einem anderen Licht ...”

Schönaer Straße 50
01259 Dresden
Tel.: 0351 / 20 20 739 oder: kontakt@bergwacht-dresden.de